Leylin Ankunft

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10.08.2016 12:11
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#1
Le

Der Wind zerzauste ihr dunkles Haar, das sie zu einem strengenden Zopf aus dem Gesicht gebunden hatte, damit es sie nicht störte. Sie genoss die Frische, die die einzelnen Böen mit sich brachten zutiefst. Endlich wieder richtig durchatmen können. Nach den endlosen Tagen unter Deck brachte er die Erholung mit sich, die abgestandene Luft niemals hervorrufen konnte. Vor allem nicht in einer Kajüte, in der es stank, als habe man dort junge Hunde ertränkt.
Voller Neugier wandte sich Leylin der Bucht zu, welche die "Sturmrufer" ansteuerte. Das also war die rote Insel. Irgendwie wirkte sie auf den ersten Blick nicht viel anders als andere Inseln. Aber warum sollte sie das auch?
Neben ihr erklang ein trockenes Würgen, das sie angewidert den Kopf drehen ließ. Ein untersetzter kahlköpfiger Mann schien sein Frühstück nicht bei sich behalten zu können. Leylin kannte ihn nicht, meinte sich jedoch daran erinnern zu können, dass er zu den Händlern gehörte, die in Ehrenfels an Bord gegangen waren. Sie beachtete ihn nicht weiter und beugte sich vor. Die See lag einigermaßen ruhig unter ihr. Trotz des strahlenden Sonnenscheins tanzten weiße Schaumkronen auf den Wellen und begleiteten ihre Fahrt. Die feine Gischt, die ihr ins Gesicht spritzte, ließ sie innerlich jubilieren.

Als sie sich wieder aufrichtete, war der Hafen beinahe in Reichweite.
Er wirkte auf sie klein und friedlich. Ganz anders als in Ehrenfels. Dort hatte sie Acht geben müssen, niemandem über die Füße zu stolpern, so geschäftig waren alle gewesen. Klein und unbedeutend hatte sie sich in diesem schieren Wald aus Masten gefühlt. Hier lagen nicht einmal die Hälfte der Schiffe vor Anker. Und dennoch war er ein willkommener Anblick.

Leylin wartete, bis das Anlegemanöver beendet war, ehe sie als eine der ersten von Bord stürmte. Alles, was sie besaß, trug sie am Leib, schwere Koffer benötigte sie nicht. Als ihre Füße sicheren Boden unter den Füßen hatten, verspürte sie eine leichte Unruhe und hielt mitten in der Bewegung inne. Was war, wenn sie abgewiesen wurde? Wenn man ihr nicht einmal Gehör schenkte? Sie musste sich eingestehen, dass sie viel zu wenig über dieses Haus Nirakis in Erfahrung hatte bringen können. Am Anfang waren es Gesprächsfetzen gewesen, die sie hatten aufhorchen lassen und die diesen Plan, zu ihnen Kontakt aufnehmen zu wollen, in ihr reifen ließen. Sie wusste nicht einmal mehr, wer dieses Gespräch geführt hatte. Es war bestimmt ein Jahr vergangen, in welchem sie Nachforschungen betrieben hatte. Viel hatte sie nicht herausgefunden, aber zumindest so viel, dass ihre Entscheidung hierher zu reisen, unumstößlich gewesen war. Nun stand sie hier wie bestellt und nicht abgeholt.
Sie wusste, dass sie zum Roten Tempel musste, aber mehr auch nicht.
Das Problem war, hier herumstehen brachte sie auch nicht weiter. Aufmerksam sah sie sich um, ehe sie entschlossen auf den erstbesten Hafenarbeiter zuging, der ihr in die Quere kam.

"He, Ihr da! Hier soll es ein Haus Nirakis geben. Wie komme ich dahin?"


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10.08.2016 12:46
avatar  Brychan
#2
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Die Bucht von Aschenbach war natürlich geschützt, im Norden erhoben sich weiße Klippen... zuerst nur wenige Meter aus dem Wasser, doch ein Blick in die Ferne verriet das sie noch viel gewaltiger werden würden. Aschenbach war... ein Dorf kaum ein dutzend Hütten gab es, der Steg auf dem Leylin vom Boot wankte, waren Planken die über 3 Ruderboote, wohl von ansässigen Fischern führte. dominant in der Bucht war die trockengelegte Baustelle eines Kais. Ein aufmerksamer Blick verriet die Stelle an der wohl einst ein hölzener Steg gestanden hatte, aber ausser den aus dem Boden schauenden hölzernen Pfeilern, bei denen sich niemand die Mühe gemacht hat sie zu entfernen, erinnerte nichts mehr daran.

Leylin überhörte die Gespräche der genervten "Hafenarbeiter" in Aschenbach... zwei weitere Shciffe lagen im Hafen, eines davon war ein Langboot, das andere eine Kogge. Ersteres trug ein weiss-grün längsgeteiltes Banner mit einem roten Drachen... das andere... war gerade nicht zu sehen.

"Mussten ja alle zugleich einlauf..." er brach den Satz ab als Leylin ihn ansprach, setzte die Kiste die er gerade schleppen wollte wieder ab, richtete sich auf, begutachtete Sie.
"Ihr? Also ein Ihr bin ich sicher nicht, aber das Haus findest du im roten Tempel... und der ist einen halben Tagesmarsch auf dem einzigen Weg Richtung Norden zu finden. Kann man praktisch nicht verfehlen, sticht gewissermaßen ins Auge."

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"Also bitte. Wir sind doch ausschliesslich angepasste, normale Menschen bei Nirakis." - Björn

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10.08.2016 13:55
avatar  Leylin
#3
Le

Leylins Laune sank um mehrere Grade. Einen halben Tagesmarsch? Ihre Augen huschten in die Richtung, in welche sich der Weg aus dem Dorf schlängelte.
Na wunderbar. Das konnte sie gerade noch gebrauchen. Zu Fuß zu laufen.
Wieder blickte sie zu dem Mann vor ihr.

"Und...gibt es eine Möglichkeit dorthin zu kommen ohne sich die Füße wund zu laufen?"

Sie legte den Kopf ein wenig schief und fixierte ihn abwartend.


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10.08.2016 15:42
avatar  Brychan
#4
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"Wie jetzt? Ist doch nur ein kleiner Marsch, das muss so eine wie du doch locker schaffen, " sagte er verwundert.

" Heinrich, hör auf zu schwätzen und pack lieber an, sonst kannst du das Schiff der Wenzinger allein ausräumen. "

"Halts Maul, wenn ich mich grad am Weg des Goldenen versuche. Also, wo war ich? Nachdems nicht so aussieht als ob dich die hohen Herren erwarten kannst du nur drauf hoffen das in den nächsten Tagen Isabella, oder der alte Filias Besorgungen machen oder gar der Herr Brandschlag wieder seinen Kai inspizieren kommt. Kannst bestimmt bei irgendwem in der Scheune pennen. Wobei, der Herr Brandschlag auch nur dann gefahren kommt wenn er beim alten Filias am Karren sitzt. Der rennt die Strecke auch oft zweimal... sind halt gut zu Fuß, die Nirakis."

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10.08.2016 16:27
avatar  Leylin
#5
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Ein kleiner Marsch. Leylins Mimik verfinsterte sich, während sie unhöflichen Gedanken, die ihr in den Sinn kamen, für sich behielt und ein bemüht freundliches Gesicht machte. Es erschien ihr kein sonderlich guter Eindruck zu sein, direkt mit jemandem Streit anzufangen. Aber ernsthaft, sie sollte einen halben Tag zu Fuß laufen? Und er nannte das nicht weit?
Sie brummte ungehalten, ehe sie sich mit dem Daumen und dem Zeigefinger über der Nasenwurzel massierte. Warten war nicht unbedingt ihre Stärke. Dafür brauchte man Geduld und die hatte sie gerade nicht.

War sie dafür zwei Wochen auf diesem Flohverseuchten Kahn herumgeschippert und hatte die Launen der ungehobelten Mannschaft ertragen, damit sie jetzt hier fest saß, um darauf zu warten, dass sie jemand gnädigerweise aufsammelte? Wohl kaum...
Vor allem, schon wieder im Stroh schlafen, das möglicherweise noch schimmeliger war als das auf dem Schiff, kam nicht in Frage. Irgendwann hatte auch sie genug. Und wenn diese Nirakis gut zu Fuß waren, dann würde sie im schlimmsten Fall eben auch zu Fuß gehen. So schwierig konnte das ja nicht sein.

"In ein paar Tagen?", echote sie und seufzte.

Der Kerl vor ihr sah nicht so aus, als könne er ihr so viel weiter helfen.

"Gibt es hier nicht zufällig jemanden, der mir ein Pferd leihen könnte?", versuchte sie es einer Eingebung folgend, glaubte aber schon nicht mehr daran, dass sie damit wirklich Glück haben sollte.


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10.08.2016 16:56
avatar  Brychan
#6
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"Pffferd... also den einzigen Gaul den es in Aschenbach gibt ist wohl der Jockl vom Triban. Aber das ist kein Reitpferd, das is ein Ackergaul den er aus Munkelheim angeschleppt hat, weil ihm das ein Baum geflüstert hat dass das ne gute Idee ist, Munkelbaum halt... Schwachsinns Idee... "

" Wollte Hadir nicht ne Fuhre Schreinwein raufbringen?" sagte ein anderer.

"Hadir... richtig... der hat zwar kein Pferd, aber Esel... für ein wenig Kupfer schleppt der dich sicher mit hinauf, aber das is sicher nicht mehr heute. Denn dafür isses schon zu spät. Der kommt ja sonst nicht mehr vor Nachteinbruch zurück. "

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10.08.2016 17:44
avatar  Leylin
#7
Le

Es war zum Mäuse melden. Einen ganzen Tag hier fest zu sitzen, damit hatte sie nicht gerechnet. Mit vielem, aber nicht mit diesem Hinterwäldlerdasein.
Kein Wunder oder? Für dich ist doch alles letzte Provinz. Du hast in den letzten Jahren in einer der größten Städte eines Reiches gelebt. Was hast du erwartet?
Eine gute Frage. Was hatte sie erwartet? Nicht das? Das machte es jedoch auch nicht besser.

Sie konnte doch nicht untätig hier den ganzen Tag verplempern. Und sagen lassen, sie sei schlecht zu Fuß wollte sie auch nicht.
Eine Weile sagte sie gar nichts, sondern lauschte dem Geplapper der beiden Männer vor sich. Manches, was sie sagten, war ihr unverständlich. Es hatte schon
damit begonnen, dass der eine von beiden dem Gold folgen wollte. Was auch immer er damit meinte. Vielleicht war es hier auf dieser Insel eine Redensart, ebenso, wie dieser
Munkelbaum.

Sie lächelte unverbindlich.

"Ein Pferd...Esel...das wäre eine Möglichkeit, ja. Aber wenn dieser Hadir erst morgen früh fährt, gehe ich besser einfach jetzt los. Das sollte ich ja schaffen, nicht wahr?"

Freundlich nickte sie den beiden zu, ehe sie abermals den Weg entlang sah.

"Muss ich irgendetwas beachten, wenn ich dort rauf gehe?`Irgendwelche unliebsamen Überraschungen?"


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10.08.2016 21:09
avatar  Brychan
#8
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Der Hafenarbeite löste sich wieder aus dem Gespräch mit seinem Kollegen...

" Nein, es gibt nichts zu beachten,
das Land um den Tempel ist sicher, der Feuerberg spuckt keine Asche, Räuber gibt es keine und das Wetter ist gut.
Der Rote ist uns wahrlich gewogen dieser Tage,..."

" Liegt sicher an den gloreichen Schlachten mit den Silbernen zum Jahreswechsel, " sagte ein anderer, ehe er wieder fortsetzte...
"Es gibt nur diesen einen Weg, auf halber Strecke zweigt er ab ins Landesinnere, da gehts zu den anderen Siedlungen... solange du dem Weg, die Klippen entlang nach Norden folgst, kannst du den Tempel des Roten nicht verfehlen. Die Strecke ist noch vor Einbruch der Nacht zu schaffen, wenn du jetzt losgehst. "

Er schien sich seiner Sache sicher zu sein.

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11.08.2016 09:31
avatar  Leylin
#9
Le

Leylin nickte zu seinen Worten. Das war doch mal eine gute Nachricht. Wenigstens schienen sie auf dieser Insel kein Problem mit Wegelagerern zu haben. Wenn es wirklich nur ein Fußmarsch war, dann würde sie ihn schon schaffen. Auch wenn sie sich bei weitem eine andere Lösung gewünscht hätte.

"Dann danke ich dir für deine Auskunft."

Kurz wirkte sie unschlüssig. Musste man sich ihnen nun gefällig zeigen? Verlangten sie für diese Hilfe ein paar Münzen? Immerhin hatten sie keine Anstalten gemacht, sie zu überfallen. Das wäre ihr in Ehrenfels passiert, wenn sie nach dem Weg gefragt hätte. Allein das verdiente schon eine Belohnung.
Daher griff sie an ihre Seite und löste geschickt die Bänder des kleinen Beutels, in denen sie ein paar Münzen mit sich führte. Der größere Teil war in ihrer Leinentasche, die sie über der Schulter trug. Ihre Fingerspitzen langten zwei Kupferstücke, die sie ihrem Gegenüber in die Hand drückte.

Dann wandte sie sich ab. Besser sie verlor keine Zeit mehr. Wer wusste schon, welche Überraschung sie trotz der vermeintlich einfachen Strecke erwartete.
Während sie dem Weg folgte, der sich aus dem Dorf schlängelte, fragte sie sich, ob sie größenwahnsinnig geworden war und was wohl Magister Kendar jetzt sagen würde, wenn er sie sah. Vielleicht war es gerade dieses Wissen, dass er sich furchtbar aufregen würde, das sie trotzig diesen Weg nehmen ließ. Sie war es leid, immer den einfachen Schritt zu tun.

Ihre Gedanken schweiften zu den Worten der beiden Hafenarbeiter zurück. Der Rote und die Silbernen. Sie hatte in ihren Nachforschungen Geschichten über einen Roten Drachen gefunden, dem diese Menschen auf dieser Insel folgten. Ob das der Wahrheit entsprach? Und war der Silberne dann ebenfalls ein Drache. Ihr kam in den Sinn, dass einer der beiden vorhin von einem Goldenen gesprochen hatte. Sie nahm sich vor, darüber mehr in Erfahrung zu bringen. Auch, wenn allein der Gedanke, dass diese Menschen einem Drachen folgten, einen faden Beigeschmack hatte. Jeder kannte Geschichten von Drachen und diejenigen, die Leylin gelesen hatte, waren niemals gut ausgegangen, vor allem nicht für Menschen und ihresgleichen.


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11.08.2016 09:50
avatar  Brychan
#10
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" Siehste hat sich doch ausgezahlt," sagte der, mit dem sie gesprochen hatte. "Gute Weiterreise, mögen die Drachen mit dir sein."

" Hoffe das waren die zwei Kupfer wert, dass du jetzt das letzte Boot alleine klarmachst. "

" Klar, wenn ich euren Lohn auch noch bekomme..."

" So nicht..."

Ihre angeregte Unterhaltung wurde leister...

Vorbei an ein bis zwei Hütten führte der Trampelpfad Leylin und vorbei an einem Gemüsegarten Richtung dessen, was die Aussengrenze des Dorfes war. Palisaden gab es keine, es ging direkt in die felder über und vereinzelt mochte man Gehöfte ausmachen. Dort etwas abseits saß auf einem Zaunpfahl ein Pfau, mit rotem Federkleid und plusterte sich auf... vor ihm Stand ein kleines Mädchen, streckte die Hände in den Himmel und schriee...


"AAAAHHHHHHH" und der Pfau antwortete ihr in ebenjenem gellenden, markerschütternden Schrei für den Pfaue nunmal bekannt waren.... "KAAAAAHHHHHHHH" dicht gefolgt von der Stimme einer Frau: "Pia, lass die Pfauen in Ruhe, die nerven schon genug, ich schwöre wenn du sie noch einmal anbrüllst... " "AAAAHHHHHHH"

Dorfidylle...

Der Pfau, der wohl auf den Namen Helmbrecht der Zweite hörte, plusterte sich noch mehr auf und stelle sein blut- bis feuerrotes Federkleid zur schau.

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11.08.2016 10:03
avatar  Leylin
#11
Le

Sie war so in Gedanken versunken, dass der Schrei des Mädchens sie vollkommen kalt erwischte.
Mit einem eindeutig leiseren Aufschrei und einem erschrockenen Zusammenfahren, hielt sie inne und sah sich angespannt um.
Als sie das rotbefederte Etwas auf dem Zaun sitzen sah, hoben sich ihre Augenbrauen langsam in die Höhe. Als das Tier mit seinem durchdringenden Schrei
antwortete und das Mädchen scheinbar sich bemüßigt fühlte, zu antworten, verzog sie das Gesicht.
Die Geräusche klingelten in ihren Ohren und waren alles andere als angenehm.

"Pass auf, dass er dich nicht beißt, wenn du ihn so anschreist.", sagte sie gerade so hörbar in ihre Richtung, als sie an dem ungleichen Paar vorüber ging und unmittelbar in der Nähe des Pfaus stehen blieb.
Es war ein prächtiges Tier. Diese Federfärbung war ihr neu und so betrachtete Leylin das Tier eingehend.


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11.08.2016 10:17
avatar  Brychan
#12
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" Aber er ist so hübsch.... Helmbrecht muss immer hübsch sein... "

Der Vogel sah aufgeregt hin und her und es entfläuchte im ein gurgelnder Laut, der mehr an einen Truthahns erinnerte... wenigstens kein weiterer Schrei...

"Hihihi... Gubbelgubbel, " versuchte Pia ihn nachzuahmen.

" Du findest ihn auch hübsch, gell? Wir verkaufen ihre Federn... an das Haus Mirakel... Willst du auch eine? Wie heisst du eigentlich? Ich bin Pia!"

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11.08.2016 10:34
avatar  Leylin
#13
Le

Leylin wandte ihre Aufmerksamkeit von dem Vogel zum Kind und musterte es einen Moment lang, ehe sie sich zu einem höflichen Lächeln entschied.
Kinder waren ihr bisher immer suspekt gewesen und vor Kindern, die wie Vögel kreischten musste man sich sicherlich noch mehr in Acht nehmen.

"Ja, er ist wirklich ein hübsches Tier. Und er heißt Helmbrecht?"

Sie fand den Namen für ein Tier ein wenig unpassend, aber das behielt sie für sich. Auf der anderen Seite hatte sie auch keine Ahnung, wie so ein Helmbrecht aussah, daher lag es wohl nicht an ihr, diesem Kind sagen zu dürfen, wie es seinen Vogel taufte.

"Haus Mirakel?"

Nun war sie verwirrt. Vielleicht lag es auch an den verstörenden Geräuschen, die sowohl der Vogel als auch das Kind nun machten.

"Ich kenne nur ein Haus Nirakis, das im Roten Tempel zu finden sein soll. Ich bin gerade auf dem Weg dorthin."

Nachdenklich betrachtete sie abermals den Pfau und schließlich wieder das Kind, ehe sie seufzte.
Ein oder zwei Pfedern von diesem Tier wären tatsächlich etwas, zu dem sie nicht nein sagen würde.

"Wie viel würden denn zwei seiner Federn kosten? Von den größeren?"

Leylin legte den Kopf schief.


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11.08.2016 14:34
avatar  Brychan
#14
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"Hm... Marakis,... sag ich ja. Die Feuerspucker... die sind voll unheimlich... da gibts Einen, der ist so groß wie ein Berg... mit brennenden Fäusten und seine Mama... is ganz klein aber doppelt so übelaunig wie alle anderen zusammen und die Andere die mag Pfauen... die hat die hierher gebracht... die macht tollen Schmuck daraus und zaubert damit. das sind Zauberfedern... jaja. Und der Vogel heisst Helmbrecht der Zweite, weil der Erste hat die Mama vom Nirakulriesen nicht überlebt, die hat Suppe aus ihm gemacht... und ihn dann ganz alleine gegessen... und die Federn kosteeen..."

Sie blickte an Leylin hoch und runter

"Wie viel hast du denn? Da sind nämlich schon tolle Zauberfedern von den Mirakesen."

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11.08.2016 15:27
avatar  Leylin
#15
Le

Marakis. Nirakis.
Konnte es sein, dass dieses Kind einfach zu dumm war, den Unterschied zu erkennen? Es mochte ja sein, dass man diese Namen verwechseln konnte. Sie klangen irgendwo zumindest ein bisschen ähnlich. Vorausgesetzt man konzentrierte sich auf die einzelnen Silben.
Wie alt dieses Kind wohl war? Leylin hatte in der Akademie keinen Umgang mit ihnen gehabt und hatte innerhalb der Stadt sorgsam darauf geachtet, ihnen möglichst aus dem Weg zu gehen. Das mochte daran liegen, das lautes Kindergeschrei ihre Geduld auf eine harte Probe stellte. Meist war es mit ihr dann recht schnell vorbei und da sie das auf keinen Fall wollte, gab es keine andere Möglichkeit.

"Feuerspucker", murmelte sie. "Hast du einen von ihnen schon mal Feuer spucken sehen? So richtig?" Weißt du überhaupt, was das ist?
Ihre Stimme klang freundlich.

Innerlich seufzte sie. So eine Feder hätte schon was, aber die Frage war, ob sie sich damit nicht direkt in Schwierigkeiten brachte. Die Geschichten von diesem Haus, die das Mädchen da erzählte, waren schon recht abenteuerlich. Natürlich musste man die Übertreibungen eines Kindes abziehen, aber was wusste Leylin denn schon von den Magiern dort?

"Dieser Pfau gehört also einer der ...Mirakesen, ja?", überlegte sie laut. "Darfst du mir dann überhaupt etwas von diesen Federn geben? Schließlich gehört dir Helmbrecht doch nicht?"


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