Kara´Zhan Kampagne: Nebenlinie
Nicht lachen. Einfach nicht lachen. Serana schüttelte für sich den Kopf und schmunzelte. Das war irgendwie wirklich eine kuriose Situation. Flitzende Tavernenwirte, aber innerlich hatte sie eh mehr auf den Burschen gewettet. Der Kleine hatte einfach weniger zu verlieren. Gut, sein Leben, aber das war allgemeine Grundhaltung. Während der Wirt potentiell damit rechnen musste, dass er seinen Laden verlor oder keine Gäste mehr kamen, konnte der Junge in dieser Hinsicht nur gewinnen. Entweder er arbeitete allein und verschaffte sich einen Vorteil, in dem er sich an ihnen bereicherte oder er arbeitete auf Zuruf, dann gewann er ebenso. Die Frage war nur, ob der Junge überhaupt ihre Sprache sprach. Vielleicht war es auch ein Fehler überhaupt von ?einem? und ?Jungen? auszugehen. Denn wer im Krieg aufwuchs, wurde vermutlich schneller erwachsen und sie bezweifelte einfach, dass er wirklich allein war und nicht nur der Wurm an der Angel. Waren Karuna und sie nicht nette Doraden?
Karuna rechnetet so oder so überall mit einer Falle, aber wer nichts wagt, der gewinnt auch nichts.
Sie sieht zum Jungen hinüber. Wahrscheinlich würde der eh gleich verschwinden und war nur so neugierig über die Ausländer, dass er sie anstarren wollte. Na ja, egal, ein Versuch war es wert.
Karuna ging direkt auf den Jungen zu. Wenn er fliehen wollte, hätte er jetzt noch die Gelegenheit.
Wenn hinter der Ecke Angreifer waren, dann war Serana wenigstens hinter ihr. Das Herz schlug Karuna trotzdem bis zum Hals.
#18
Schwups, da war er wieder weiter. Serana lachte leise und tippte kurz Karuna auf die Schulter. ?Wir sollten ein Auge darauf haben, wohin wir laufen. Nicht, dass unser Köder uns in die Irre führt.? Denn die verwinkelten Straßen zwischen den sich für ihre Augen sehr ähnelnden Häusern würden sie gelinde gesagt einfach verschlucken.
Sie könnten natürlich auch stehen bleiben und schauen, ob er sich näher traute. Warum eigentlich nicht? ?hmm..warte mal..?, hielt sie Karuna zurück und begann in ihrem Almosenbeutel zu kramen. Da stopfte sie öfters Dinge rein, die Hakon liegen ließ. Insbesondere, wenn er wieder versuchte irgendwelche Dinge zu analysieren, lagen anschließend wieder überall kleine Kristalle und Murmeln. ?Nein?nein?hm..ah??, da war noch der eine rote, den sie aus dem Gras aufgesammelt hatte auf dem Fest, nachdem er mit Brychan im Magierkreis gesessen hatte und den Schädel analysiert hatte, wegen dem sie später nicht an Schreibzeug herangekommen war, weil er die Kiste blockiert hatte. ?Halt mal..?, sagte sie nur und drückte diesen Karuna in die Hand. ?Ich meine..ich habe doch..hm..? und wühlte weiter. Sie war dabei stehen geblieben. ?Hier..?, eine Murmel. Wann hatte sie die eingesammelt? Keine Ahnung, Hakons Kisten spuckten manchmal Dinge aus. Irgendwann waren sie leer und dann erst würde ihr Mann mitbekommen, dass er sich wieder in der Welt verteilt hatte. Die Murmel drückte sie Karuna auch in die Hand und kramte weiter, während sie Karuna aber nun ansah. ?Was hältst du davon, wenn wir unsere Jagd unterbrechen und uns in den Schatten setzen und spielen? Egal was, auch wenn es keinen Sinn ergibt. Ich möchte sehen, ob sich unser Köder anlocken lässt.? Abgesehen davon, dass es einfach zu warm war für eine Verfolgungsjagd.
Karuna wollte gerade weiter gehen, als Serana sie aufhielt. Ihr Gesicht war sehr verwundert als Serana anfing in der Tasche zu kramen und noch viel verwunderter als sie auf einmal Sachen in der Hand hielt. Verdutzt sieht sie Serana an.
"Spielen? Öhm ja... von mir aus."
Karuna liess sich an einem schattigen und halbwegs sauberen Plätzchen auf den Boden plumpsen.
"Was willst du denn mit einer Murmel und einem..." sie sah sich den Kristall skeptisch an. "... Kristall spielen?"
Karuna hatte die Wand im Rückrn und auch wenn sie wohl Serana anschaute hatte sie eigentlich mehr die Kmgebung im Auge.
#21
Schmunzelnd setzte sich Serana zu Karuna. ?Ist das nicht völlig egal??, sie rückte ihre Tasche zurecht und schob dann mit den Händen den Dreck zwischen ihnen ein wenig auseinander, als würde sie eine fast runde Fläche freilegen. ?Wir können ihm jetzt die nächsten Stunden nachrennen bis wir erschöpft sind und du heute Nacht im Stehen einschläfst zwischen den Untoten oder wir drehen den Spieß um.? Schade, dass sie den Kreisel nicht zur Hand hatte, aber nachdem sie dieses unsinnige Spiel beim letzten Jahreswechsel ausprobiert hatten, fehlten die meisten Kugeln. Im Gegensatz zu Karuna entschied sie sich dafür keine Wand in den Rücken zu nehmen. Sondern ein wenig schräg zu sitzen, um die Ecke, um die der Junge als nächstes flitzen würde potentiell/vielleicht, im Augenwinkel zu haben. Sie nahm den Kristall von Karunas Hand. Hübsch war das kleine rote Ding, wie in Form gegossenes Blut. Und setzte den Kristall kopfüber in die Mitte der Fläche. Natürlich kippte er zur Seite, was sie jedoch nicht störte. Stattdessen sah sie Karuna erwartungsvoll an, untermalte das Ganze mit zwei drei völlig unsinnigen Gesten, ehe sie auf die Murmel zeigte und sich dann zu Karuna beugte um ihr unglaublich geheimnisvoll zu zu rauben. ?Komm und mach dich mit mir lächerlich! Mit Aufmerksamkeit fängt man keine Kater. Frag eure Heiligkeit! Ignoranz und Spieltrieb?also..schaffst du es, dass die Murmel so den Kristall trifft, dass sie davon springt in etwa halb den Weg zu unserem Kätzchen??
Karuna verzog den Mund und seufzte einmal. Lächerlich machen beschrieb es ganz gut, was sie hier taten. Zumindest glaubte sie das. Na ja, was solls. Mehr als Zeit Verschwendung würde es schon nicht sein.
sie nahm die Murmal, legte sie an den Rand des Feldes, das Serana "markiert" hatte und schnippte sie gegen den Kristal. Die Murmel verfehlte den Kristal um Haaresbreite und rollte zu Serana.
"Du bist dran." meinte Karuna knapp.
Wie war das noch gleich gewesen? ?spiel keine Spielchen mit meinen Leuten? ob das hier und jetzt auch galt? Aber wo kein Kläger, da kein Richter. Und man konnte es immer noch als kläglichen Versuch bewerten den Jungen anzulocken. Dass nebenbei noch herausgearbeitet wurde, wie zutraulich Karuna war und ob sie sich widerspruchlos in eine Kuriosität verstricken ließ. Hier mochte das nicht wirklich wichtig sein, aber vielleicht kam man mal in eine entsprechende Situation und dafür war es ganz gut zu wissen, inwiefern man sich auf Karuna verlassen konnte. Wie viel einfacher wäre diese kleine ?Jagd? mit Leta. Mit Schalk, Starrsinn und Dreistigkeit.
Sie rollte die Kugel zu sich und schmunzelte weiter vor sich hin, als sie es Karuna gleich tat. Abermals verfehlte die Kugel den Kristall und flitzte an Karunas Schuh vorbei.
#25
Karuna seufzte wieder und fing die Kugel wieder ein. Serana war wirklich eine komische Frau.
Karuna war sich nicht sicher was sie von ihr halten sollte. Sie redete viel, aber Niamh schien sie doch zu respektieren aus gründen die Karuna nicht verstand. Aber gut, sie sollte auf Serana aufpassen und der Platz war schattig. Es gab wesentlich schlimmeres.
Sie setzte sich wieder hin um erneut die Kugel gegen den Kristal zu schnipsen und tatsächlich prallte die Kugel dieses Mal ab und rollte in Richtung des Jungen, aber sie blieb nicht auf halbem Weg liegen. Sie rollte weiter Richtung Ecke, wo der Junge um die Ecke spähte.
#27
Arme Karuna, aber sie hielt sich wacker und spielte mit. Natürlich hätte Serana ihr erklären können, dass es nicht immer so ganz gesund war in ihrer Gegenwart zumindest nicht als Schutzperson. Im Gegenteil, es war doch immer das Gleiche. Hatte sie eine Wache dabei, passierte dieser etwas, ging sie alleine, konnten Avatare durchdrehen und Untotenhorden Dörfer überrennen, sie war stets zu solchen Momenten am anderen Ende des Schauplatzes. Das war im Prinzip ihr "Talent". Das fing mit Angriffswellen an und endete bei Drow, die alle Gefangenen durchsuchten außer ihr und wer hatte das letzte Puzzlestück, dass diese gebraucht hatten um die Welt in die gewünschte Dunkelheit zu stürzen? Die Heilerin, die sie ignoriert hatten.
Ihr Blick folgte der Murmel. Gut, interessant. Und beobachtete nun die Reaktion des Jungen. Ein wenig legte sie den Kopf schief und sah ihn fragend an. Zwischen ihm und der Murmel hin und her. Was er wohl tun würde?
a) nichts
b) Murmel nehmen und verschwinden
c) verschwinden
d) sie auslachen
e) die Murmel zurück schubsen
f) die Murmel aufheben und herüber bringen
e und f bedeuteten erste Interaktionen. b wäre interessant aber dumm, denn immerhin befanden Karuna und sie sich in der Gesellschaft von offenkundig magisch Begabten hier. Es war also nicht ausgeschlossen, dass auch sie irgendwelche verkappten Hexen waren.
g) hatten sie für eine Ablenkung gesorgt und würden jetzt überfallen werden.
Karuna stand auf, löste erst einmal ihre Feldflasche vom Gürtel und trank einen Schluck. Dann reichte sie Serana die Flasche und ging gemächlich in Richtung Kugel, ohne den Jungen anzuschauen. so erhielt er doch noch Zeit, es sich anders zu überlegen. Ansonsten konnte sie die Kugel immer noch nehmen und zu Serana zurück zu kehren um einfach weiter zu machen wie bisher.
Würde der Junge verschwinden, oder doch noch herauskommen und sich die Kugel genauer ansehen? war die Neugierde stärker als die Angst?
Karuna verstand so vieles nicht was hier abging. Die Kleidung der Menschen war sonderbar. Das Wetter war sonderbar (wie konnte es nur so trocken sein) die Häuser und dann auch noch das merkwürdige Verhalten. Sie hatte noch nie eine Stadt gesehen die so ausgestorben schien wie diese hier. Vielleicht würden die Bewohner am Abend aus ihren Löchern kriechen um an der Schlacht teilzunehmen.
#30
Schüchtern ging der Junge in die Hocke und stieß die Murmel an. Sie kullerte langsam zu den beiden Frauen zurück, blieb aber auf halber Strecke liegen.
Der Junge zog einen spitzen Mund. Seine Aufmerksamkeit ruhte gänzlich auf der Murmel. Irgendwie schien ihn das Glasstück zu faszinieren.
Vorsichtig tastete er sich aus seinem Versteck vor und ging zu der Murmel. Wieder hockte er sich hin und blickte dann zu den beiden Frauen. Er stieß die Kugel nicht an, sondern schien auf irgendeine Reaktion von den beiden Frauen zu warten.
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