Auf Lehrreise
#226
Manchmal dachte Minea, dass Hakon sie für wirklich dumm halten musste. Die Unterhaltung driftete etwas ab und sie kam sich vor wie ein kleiner Lehrling.
Geduld, Minea.
"Ich habe nichts gegen Diskussionen. Ich führe sie gerne..."
Und sie wusste, dass sie den Meistern besser das letzte Wort ließ und das Gefühl ihr etwas beigebracht zu haben.
"Aber ich möchte es nicht überstrapazieren... Natürlich denke ich nicht, dass man die Hauszauber nur mit der Macht des Feuers meistern kann. Das Feuer ist nicht der Schlüssel, aber es ist eine Gabe unseres Roten Vaters. Sein Atem und daher ein hohes Gut für unser Haus."
Sie hatten von Lady Niamh eine Flamme mit dem heiligen Feuer erhalten und es war ein wichtiges Artefakt für die Familie Flammenschwert.
"Zu deiner letzten Frage, die streng genommen 3 Fragen sind... Was will ich erreichen auf der Welt? Ist es nicht so, dass meine Lehrlingsgrundsätze mir das genau vorgeben? Die letzte Regel besagt, dass ich die Welt besser verlassen soll als ich sie betreten habe. Das Haus gibt mir vor, was ich tun muss um das zu erreichen. Nekromanten und Abweichler vom Weg zu töten. Meine eigenen Wünsche und Ziele sind dabei unwichtig. Es geht um das Vorankommen des Hauses, nicht mein persönliches. Gleichwohl bedeutet mein persönliches Vorankommen aber auch das Vorankommen des Hauses... Was möchte ich also erreichen? Dem Haus und meinem Meister keine Schande bereiten, vorankommen in meinen Zaubern und Meister werden, wenn es soweit ist. Ich möchte die Nekroarkana meistern... Die Geisterwelt ist faszinierend und es gibt noch so viele Geheimnisse, die es zu lüften gibt..."
Kurz flackerte so etwas wie Leidenschaft in ihr auf.
"Vielleicht kann ich das Haus damit unterstützen und endlich etwas Nützliches tun, mich einbringen..."
#227

Hakon seufzte.
"Diskussionen gehören dazu und können Spaß machen, aber egal."
Du willst gefallen... Da war noch viel Arbeit... und irgendwie wirkt Sie so.... Irgendwann werde ich darüber mal mit Brychan sprechen müssen...
"Als ob du nie etwas nützliches tun würdest, aber gut lassen wir das für heute... Möchtest du noch etwas wissen für deine Aufgabe? Ansonten warte ich gespannt auf deinen Lösungsansatz."
#228
#229

Hakon wirkte überrascht.
"Nein, nein, ich glaube einfach nur, dass das was ich dir mit der Diskussion vermitteln wollte, nicht so angekommen ist, wie es sollte. Und bevor das in falsche Bahnen läuft, muss ich mir Gedanken darüber machen, wie ich es anders vermittelt bekomme. Also mach dir keinen Kopf."
Sein grinsen tauchte wieder auf.
"Aber wenn du über was anderes diskutieren möchtest, können wir das gerne tun, nur das Thema von grade verschieben wir einfach. Ansonsten, spielst du?"
#230
Sie zuckte mit den Schultern.
"Ich habe das Gefühl, dass du durchaus etwas vermitteln könntest. Ich habe nur eben eine andere Meinung..."
Minea schien erleichtert.
"Wir können gerne weiterdiskutieren, über was immer du möchtests. Ich scheue keinen Diskurs... Warum hast du mich nach meinen Zielen gefragt? Und was meinst du mit spielen? Klavier, Karten, mit anderen Leuten?"
Ein Grinsen huschte über ihr Gesicht.
#231

" Eigentlich nur so. Jeder hat doch Ziele die erreichen will und oftmals gibt es darauf Aufschluss, was die Menschen interessiert oder woran sie Spaß haben.
Such dir was aus, es ist noch Sprechstunde oder die Zeit ist um und es ist ein Abend in der Familie, also freie Zeit."
Er hockte sich auf die Tischkante.
"Was das spielen angeht. Wie wäre es mit Schach, Karten, Würfel. Mit oder ohne Einsatz. Und denk dran. Ich bin bei spielen nicht dein Lehrer, sonder nur Hakon"
Fast hätte ich Onkel gesagt... Irgendwie ist das noch immer gruselig...
#232
"Wird das hier jetzt ein idyllischer Familienabend?" Sie grinste.
"Putzig, Onkel Hakon mit seiner Nichte... Ich weiß nicht so recht... Ich weiß nicht, ob ich einfach so umschalten kann zwischen Lehrer und Onkel Hakon und wieder zurück, auf der anderen Seite, wo genau wäre der Unterschied? Könnte ich dich morgen ansatzweise noch Ernst nehmen, wenn ich heute mit dir um Geld spielen? Ich denke nein, abgesehen davon das ich kein eigenes Geld besitze oder zumindest nicht ohne Rechtfertigung darauf zugreifen kann. Und das Geld des Hauses zu verschwenden, liegt fern. Ohne Geld zur Vergnügen ginge vielleicht... Schachen oder Karten wäre prima..."
"Und warum fragst du mich dann nicht einfach, was mich interessiert und woran ich Spaß habe? Ich würde dich auch diese Frage beantworten. Woran hast du den Spaß und was interessiert dich? Und weiten wir es aus - was hast du für Ziele?"
Sie lehnte noch immer an dem Tisch mit der zerborstenen Frucht.
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