Auf Lehrreise

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20.01.2019 20:52
#151
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"Wir gehen zu jemanden, der mir die Möglichkeit gibt zu forschen."

Er führte sie beide über die Brücke. Auf der Mitte blieb er stehen und lehnte sich an die Brüstung. Sein Blick glitt durch die Schlucht und ihren feurigen entfernten Schein in ihrem Abrgrund.

"Die KArte ist eine der örtlichen Banden. Sie würden sich eher als Staubclan bezeichnen. Soweit ich weiss, haben sie einen Teil der Stadt in ihrer Hand. Sie sind, naja, man findet bei ihnen alles. Von Schmuggler über Staubhändler, Hehlern bis hin zu Söldner oder Leute für alles. Clanlose und Ausgestoßene. Am besten hälst du dich von der Gegend einfach fern."

Er lächelte.

"Weisst du wie sie den Schlund nennen? Heiliger Blutsee."


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20.01.2019 21:01
#152
Ni

Minea nickte abermals. Sie hatte keine Lust diesen Ausgestoßenenen zu begegnen und mit Sicherheit würde sie sich von ihnen fernhalten.

"Gehört dein Lehrmeister zu diesem Staubclan? Weißt du, warum man ihn Heiliger Blutsee nennt?"

Sie ahnte, dass sie diese Frage gleich bereuen würde, aber ihre Neugier hielt nach wie vor an.


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20.01.2019 21:10
#153
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Sein Blick blieb auf den Abgrund gerichtet.

"Nein, er ehört nicht zum Staubclan. Väterchen Kagri gehört dem Clan Totenschein an. Aber er lebt nicht in der Clanfeste. Aber du wirst es sehen, wenn wirda sind."

"Soweit ich weiss, glauben die Zwerge hier an einen Gott name Rashtam. Und die sogenannten Blutflüsse und der Blutsee sind heilige Stätten dieser sterbenden Gottheit. In einem Kampf der Götter hat Rashtam seine Schöpfung und sein Volk verteidigt und wurde schwer verwundet. Noch bis heute liegt Rashtam im Berg versteck und stirb langsam. Er blutet für sein Volk."

Eine Pause entstand und Hakon lächelte zu Minea.

"Spannend nicht wahr?"


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20.01.2019 21:20
#154
Ni

"Eine schöne Geschichte," gab sie leise zu.

"Sei mir nicht böse, aber Clan Totenschein klingt auch irgendwie spannend. Aber augenscheinlich willst du ja, dass ich alles mit eigenen Augen sehe. Wahrscheinlich willst du mir nicht wieder als vorkauen müssen..."

Minea streckte ihm dann die Zunge raus und zwinkerte dann.

"Danke für´s Mitnehmen!"


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21.01.2019 09:13
#155
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"Ich kaue dir auch gerne alles vor. Allerdings bleibt wahrscheinlich mehr hängen, wenn du die Dinge selbst entdeckst, oder?"

Er warf noch einen Blick auf den Schlund und machte sich dann auf die BRücke zu überqueren.

"Wenn du hier durch die Stadt stromerst, solltest du dir vielleicht mal näher anschauen, was die Leute antreibt. Nicht das Alltagsleben, obwohl vielleicht auch das. Es gibt so viele Gleichnisse..."

Er grinste.

Sie überquerten die Brücke und Hakon schlug den Weg nach links ein. Die Ebenen reihten sich über ihren Köpfen auf. Mindestens 10 Balkone übereinander ragten die Felswand empor.
Hier auf der anderen Seite war das Bild nur noch von ein paar Händlern gesäumt. Die meisten Gebäude schienen Werkstätten oder Wohnhäuser zu sein.
Hakon steuerte auf ein großes offenes Portal zu, das zwischen den Balkonen eingelassen und diese unterbrach. Brücken verbanden die Ebenen, stiegen aber deutlich an, sodass der Durchgang im Zentrum des Portals mindestens 15 Schritt maß.
Das steinerne Portal stand offen und wurden von kanpp ein dutzend schwer gerüsteter Zwerge bewacht. Alle trugen Sie die gleiche Rüstung. Geschwärzt und mit Messing oder Gold abgesetzt. Ein Eblem stach heraus. Ein Siebeneck mit eiserner Faust prankte auf ihren Schulterpanzern. Hakon erwähnte nebenbei, dass dies die Wache des Ältestensrates war, die die VErbindung in den tiefen Wegen überwachte und sicher hielt. Sie nannten sich die Legion des Toten.
Hakon zeigte einem der Legonären einen Schrieb und ein Emblem, bevor Sie das Portal durchschritten. Scheinbar durfte nicht jeder Besucher in die tiefen Wege.
Die tiefen Wege waren in den Fels geschlagene Hallen, so hatte es den Eindruck. Die Wände waren glatt und verziert. Große Pfeiler stützten die ebenfalls verzierte Decke.


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21.01.2019 09:35
#156
Ni

Minea betrachtete die Balkone erfürchtig. Noch nie zuvor hatte sie so etwas gesehen.

Diese Kleinwüchsigen waren etwas seltsam. Sie hatte schon von Zwergen gehört in Wenzingen, allerdings hatten sich diese wohl als kleinwüchsige Darstellertruppe herausgestellt, die sich in Eisenstein niedergelassen hatten und Zwerge gespielt hatten. Die Herzogin von Vinkenbergen- Bürgel hatte den Eklat damals aufgedeckt und die Darsteller festsetzen lassen. Seither gab es in Wenzingen offiziell keine Zwerge mehr. Um so verwunderlicher war es nun auf solche zu treffen.

Offensichtlich wurde sie mit Hakon eingelassen und sie betraten gemeinsam die Halle. Minea blieb stehen und betrachtete die Wände und Pfeiler. Alles war so überragend. Wie konnte eine so kleine Rasse so etwas nur schaffen? Sie konnte es sich nicht vorstellen.

"Gibt es etwas, was ich hier nicht tun sollte? Oder gibt es bestimmte Gepflogenheiten, die hilfreich zu wissen wären?" Fragte sie nach einiger Zeit, als sich ihr Staunen etwas gelegt hatte.


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21.01.2019 12:14
#157
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Sie betraten die tiefen Wege und diese Hallen stellten sich als Tunnel heraus. Große Tunnel oder eher Straßen durch den Fels, erleuchtet durch den roten Schein von eingelassenen Kristallen, die so leuchteten, als würde das Blut Rashtams durch die Wände oder den Fels pulsieren. Vielleicht tat es das auch...

"Nunja, den besten Rat den ich dir geben kann, ist nicht vorlaut zu sein. Und die meisten Zwerge sind sehr direkt und frei heraus. Also uns nicht ganz unähnlich. Sie beurteilen Fremde danach, wie sie sich hier benehmen. Auf Tiel geben sie wenig. Den einzigen wirklichen Titel, den ich bisher hier kennengelernt habe ist für sehr erfahrene Zwerge oder Meister die Anrede Väterchen oder Müttcherchen. Bzw ehrwürdiges Väterchen und Mütterchen. Aber ich denke den Rest wirst du selbst herausfinden."

Er grinste.

"Sonst wäre es ja glatt langweilig oder? Ach ja, vielleicht doch einen Rat. Es gibt hier ZWerge die nicht gut auf MAgie zu sprechen sind. Sei es nun aus Eifersucht, Neid oder Angst. Es gibt nicht viele Zwerge, die die Gabe des Schwarzen erhalten haben, von daher, schau einfach wie du damit umgehst."

Sie gingen noch eine knappe halbe Stunde die Tunnel entlang. Es gab einige Kreuzugen oder Abzweigungen, die auch so gestaltet waren wie die Wege auf denen sie wandelten.
Hier und da waren kleinere Portale in die Wände eingelassen, meist verschlossen. Sie führten zu ehemaligen Wohnhöhlen von Clanslosen, vor der Gründung von Orzim.

"Wir müssen bald an der Flammenwachtfeste ankommen. Verhalte dich ruhig bis wir hindurch sind. Der Clans bewachen ihre Clangebiete ausgesprochen eifersüchtig und Fremde sind dort selten."


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21.01.2019 12:27
#158
Ni

Minea nickte wieder, was blieb ihr auch anderes übrig, als sich angepasst zu verhalten. Aber sie lächelte.

"Aber natürlich, Meister Hakon..."

Sie wirkte ein wenig amüsiert und ihre Antwort ließ offen, zu welcher seiner Aussagen sie Stellung bezog.

Also fiel Magie erst einmal weg, bis es wirklich notwendig war. Sie vertraute Hakon inzwischen so sehr, dass er sie nicht in eine Falle locken würde, aber konnte man denn je sicher sein.

Auf der andere Seite stand alles was sie tat unter Beobachtung, das wusste sie bereits vor ihrem Eintritt. Alle Meister wachten stets über alle Lehrlinge und ihre Fortschritte, ihr Verhalten und wie sie sich generell in sämtlichen Lebenslagen schlugen und so war das hier auch nur eine weitere Prüfung.

Ihre Körperhaltung hatte sich gänzlich verändert. Sie wirkte noch immer recht selbstbewusst, aber sie lief nun einen halben Schritt hinter ihm. Ihr Geist wirkte verschlossener und sie hatte eine gewisse Unverbindlichkeit aufgesetzt, die sowohl freundlich, als auch zurückhaltend wirkte. Man könnte denken, sie war ihr Leben lang in Etikette gedrillt worden und verfügte über ein großes Repertoire an Rollen, in die sie je nach Gegebenheit mühelos schlüpfen konnte.


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21.01.2019 13:56
#159
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Hakons Augenlied zuckte merklich...

Meister... ich dachte, das wäre... Als wäre ich alt und zu nix mehr zu gebrauchen.... .

"Sein Blick glitt zuckend zu Minea....

"Lass das!"

"Es dauerte nicht lange und sie standen an einem Scheideweg. Die Straße wurde zu einer Kreuzung. Sie ging sowohl links als auch recht weiter in die schumrige rote Dunkelheit. Hakon ging weiter vorwärts auf ein großes steinernes Portal zu, dass kurz bevor man vor die Wand lief sich knarzend und schwerfällig öffnete. Dahinter kam eine Höhle zum Vorschein, die wenn der Blick nach oben glitt, groß sein musste. Der Blick nach vorne wurde nach knapp 50 Schritt von einem Bollwerk behindert. Die riesigen Mauerwerke schienen sich knapp 150 Schritt nach links und recht bis zur Höhlenwand zu ziehen. Türme ragten daraus hervor und es waren viele arten von Waffen auf das Portal gerichtet. Ballisten, mehrläufig schwenkten langsam mit den beiden mit. Hakon ging schnurstraks auf das Tor vor ihnen zu und schien sich nichts anmerken zu lassen, während das Portal hinter ihnen, kaum das sie es passiert hatten, hinter ihnen wieder Schloss.
Die Höhle wirkte beklemmend und die Mauern verstärkte das Gefühl.

Das Tor stand offen und etliche gerüstete Zwerge standen am Tor Wache. Die meisten trugen messingfarbende Rüstungen und zwei kleinere Äxte am Zwerg. Doch man sah beim Näher kommen, dass auch in versteckten, kaum sichtbaren Öffnungen Bolzen und Lanzen aus der Mauer auf Sie gerichtet waren. Kurz bevor sie das Tor erreichten, hielt Hakon ein Emblem hoch und die Wachen entspannten sich etwas. Sie konnten scheinbar vortreten und Hakon ging zum Hauptmann der Wachen, auch wenn nicht genau klar war, woran dieser auszumachen war.
Er zeigte ihm das Emblem und sagte, dass Sie beide zu Väterchen Azrim wollten. Die Wache schien Hakon schon zu kennen und winkte beide recht zügig durch.Doch nicht bevor die grimmig dreinblickenden Wachen ein Blick in ihre Sachen und Taschen werfen konnten.


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21.01.2019 14:45
#160
Ni

"Na gut, Onkel Hakon," murmelte Minea schmunzelnd. Wenn er keine Anerkennung wollte, dann eben nicht. Ein Streitgespräch über den Ehrbegriff im Roten Weg würden sie später immer noch führen können, aber dies war weder der richtige Ort noch die richtige Zeit.

Minea folgte dem Magier und wunderte sich immer wieder auf´s Neue über die wunderlichen Vorkehrungen. Sie war wirklich beeindruckt von der Größe der Höhle und ein Bollwerk hätte sie so tief unten auch nicht wirkich erwartet. Dennoch wirkte alle bedrohlich und nicht wenig einschüchternd. Noch mulmiger wurde ihr, als sie die Waffen, die auf sie gerichtet waren bemerkte, doch sie beschloss es gegenüber Hakon nicht zu kommentieren. Sicherlich hatte er es schon bemerkt, zumal er nicht das erste Mal hier war.

Das Durchsehen der Taschen nahm Minea mit einiger Anspannung hin, aber sie ließ es anstandslos zu. Bereits jetzt einen Eklat zu provozieren, war sicherlich ncht förderlich für Hakon´s Mission. Außerdem war sie neugierig, was diese Zwerge noch für Überraschungen für sie bereithielten.


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21.01.2019 18:00
#161
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Die Kontrolle war sehr genau und als Minea das Okular von Grigori hervorholten, war das Interesse doch groß. Die beiden Wachen unterhielten sich, dass es fast so aussähe, wie beide den Feinmechanikern, doch irgendwie anders. Minea musste ausführlich erläutern, wofür Sie es benutzte und wofür es gut war. Gerade die vielen verschiedenen Linsen, machten die beiden neugierig.Die Kontrolle schien in eine neugierige und interessante Diskussion über Sehhilfen auzuufern, als Hakon freundlich darum bat, ob man nicht weiter reisen könne.Nur unter dem Versprechen, dass Minea nochmal bei den beiden vorstellig werden würde, um das Okular nochmal genauer betrachten zu können, durften die beiden Magier weiter ziehen.

Verdammte neugierige Zwerge....


Nachdem sie die Kontrolle hinter sich gebracht hatten, wurden sie durch drei Höfe geführt. Die Befestigung schien, so konnte man Schätzen aus diesen drei Höfen und entsprechenden Ringen.
In jedem Hof war es ein ähnliches Spiel. Der zentrale Hof schien die zentrale Festung mit etlichen Gebäuden, wahrscheinlich einer Karserne zu gleichen. Warum allerdings ein Befestigungsring um die eigentliche Kaserne gezogen wurde, blieb offen. Die Zwerge wussten wahrscheinlich warum, auch wenn es in eine Höhle schon seltsam wirkte.

Schließlich erreichten sie das Portal an der gegenüberliegenden Höhlenseite und schritten durch dieses wieder in die tiefen Wege.

"Willkommen auf dem Thaig des Clans Totenschein. Es ist nur noch ein kleines Stück."

So gingen sie wieder die unterirdische Gebirgsstraße entlang. Ihre Schritte hallten von den Gängen wieder und andere Menschen oder ZWerge waren derzeit nicht in Sicht. Nach einer weiteren guten halben Stunde und einigen Abzweigungen später blieb Hakon schließlich vor einem der kleinen, der immer wieder auftauchenden, Portale stehen.

"Da wäre wir endlich. Hinter dem Portal ist eine der Familienhöhlen. Diese gehört zu Väterchen Azrim. Sie gehören dem Clan Totenschein an. Aber die Familien wohnen in ihren eigenen Höhlen. Ich denke, wir werden dich einfach mal vorstellen und dich unterbringen. Ich denke auch, dass es bald Essen geben dürfte, wobei das bei Zwergen eh immer anders ist. Da gibt es immer Essen.Achja ich plappere... Du wirst es selbst sehen."

Hakon hielt das Emblem, dass er schon den Wachen gezeigt hatte an eine Vertiefung im Portal und die Steine schoben sich fast geräuschlos auseinander.
Dahinter kam eine Höhle zum Vorschein. Hell erläuchtet im Orangenen Schein.



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21.01.2019 18:16
#162
Ni

Minea blickte sich um. Diese Zwergenfeste war schon sehr eigentümlich und bei dem weiten Weg wollten die Zwerge offensichtlich nicht oft Besuch bekommen. Oder zumindest taten sie viel ihren Gästen den Zutritt zu erschweren.

Als die Diskussion über Sehhilfen entbrannte, gab sie bereitwillig das Versprechen wiederzukehren, allerdings nur, wenn sie sich auch einmal zwergische Sehhilfen ansehen konnte. Dann folgte sie Hakon durch die drei Höfe. So langsam hörte sie auf sich über all das hier zu wundern. Zwerge schienen doch recht eigen zu sein - in ihrem Verhalten, ihrem Schutz, ihrer Architektur - in allem einfach.

Sie war gespannt, wie eine Familienhöhle wohl aussah. War es wirklich eine Höhle? Schliefen die Zwerge in Erdlöchern? Und was aßen sie eigentlich? Ihr ielen hunderte von Fragen ein, aber sie wusste, dass sie sich gedulden musste. Es machte keinen Sinn Hakon weiter Löcher in den Bauch zu fragen. Sie würde es ja gleich sehen und ihre Spannung wuchs zunehmend.

Minea blieb am Eingang der Höhle stehen und bemühmte sich nicht dümmlich zu wirken. Es war offensichtlich keine kleine Höhle mit Erdlöchern - ganz offensichtlich.

"Das kommt jetzt etwas unerwartet," merkte sie an, nachdem sich die anfängliche Verwunderung und Verwirrung gelegt hatte. "Ich dachte, es wäre eine Familienhöhle? Wie groß ist die Familie des Väterchen Azrim denn?"


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21.01.2019 19:59
#163
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Die beiden Magier gingen den Weg durch das Portal, welches den Blick auf den Weg und den See freigab. Der feurige Schein umspielte die komplette Höhle und spielte mit den Verzierungen der Statuen und Gebäude.

"Umwerfend oder. Als ich das erste mal hierher kam, war ich mehr als sprachlos. Und je öfter ich hier bin, umso mehr begreife ich viele Dinge. Zusammenhänge und bin jedesmal aufs neue begeistert."

Hakon schob Minea langsam weiter.

In der Höhle herschte ein reger Geräuschpegel. Von Werkzeug das benutzt wurde, über Stimmen oder auch das Blubbern des Sees. Wie auch immer die Zwerge es geschafft hatten, waren die Geräusche erträglich.

"Väterchen Azrim wohnt hier mit seinen engsten Verwandten und dem direkten Stammbaum. Ich glaube er erzählte etwas von an die Zweihundert die hier direkt leben. Die ganze Stadt ist größer als man schätzen würde.
Soweit Azrim mir erzählte hat jede Familie einen Sitz im Ältestenrat. Und ebenfalls haben die Clans denen die Familien angehören auch jeweil ein entsprechendes Delegationsrecht. In den alten Zeiten bestand der Rat wohl aus bis zu 2000 Zwergen. Aber derzeit wohl nur aus 700."

Sie schlenderten den Weg durch den See entlang, unter der großen Brücke hindurch und zum Thaighaus hinauf. Der Sitz einer Famiilie wird hier Thaig genannt, erklärte Hakon.
Das Thaighaus war ein großes Gebäude am Rand der Klippe zum Blutsee. Der Platz davor war belebt und einige schauten neugierig oder auch misstrauisch den beiden Magiern hinterher. Einige vereinzelte ZWerge grüßten oder nickten Hakon zu.
Schließlich betraten sie das Haupthaus und wurden zu Väterchen Azrim vorgelassen. Dieser schloss Hakon direkt in die Arme und fragte neugierig nach Minea. Hakon stellte Minea kurz als seine Nichte vor, die ihn überraschend besuchen wollte.
Auch das Sie die Schülerin seines Bruders war, blieb nicht unerwähnt. Azrimstellte sich als freundlich "alter" Zwerg heraus. Sein Bart und seine Haare hatten schon die ersten Ansätze von Grau, auch wenn der Rest seines gestählten Äußeren nicht auf sein Alter schließen ließ. Schließlich begrüßte er Minea ebenfalls, indem er ihr erst die Hand reichte, um sie schließlich auch zu umarmen.
Der Zwerg schien sich wirklich über Besuch zu freuen.
Azrim, ließ die Haupthalle räumen und etwas zu Essen und zu trinken bringen. Was dabei auffiel, war das es scheinbar keine Bediensteten gab, sondern nur Familienmitglieder, die entsprechend behandelt wurden. Er befahl nicht sondern bat freundlich, wie ein altes Familienoberhaupt.

Als Sie beim Essen saßen, war das einiges Neu. Der Braten war ein Nug-Braten. Ein Nagetier, das hier unten lebte und auch gezüchtet wurde. Es soll wie Hühnchen schmecken kommentierte HAkon. Pilze in vielen Varianten wurden gereicht. Käse aber auch einige bekannte Dinge aus dem Umland. Bier, Wasser und Wein fehlten natürlich auch nicht, wobei der Wein mehr als gewöhnungsbedürftig war, da dieser aus einer bestimmten Pilzart gewonnen wurde und ein sehr herbes Aroma aufwies.
Minea wurden auch am Tisch einige Dinge von Azrim erklärt. Er würde ihr ein Emblem seiner Familie mitgeben, dass ihr die Möglichkeit gab, in den Tiefen Wegen zu reisen und in die Stadt. Von den anderen Clangiebieten sollte sich sich erstmal fernhalten, da die Clans ihre Gebiete eifersüchtig hüteten, ebenso ihre Geheimnisse. Auch nicht jede Familie im Clangebiet Totenschein wäre offen für BEsucher. Wenn Sie etwas erkunden wollte im Clangebiet, sollte Sie sich von Egrimasch eine Karte geben lassen und einige Erklärungen. Auch wäre Egrima , ihre erste Kontaktperson, für weitere Fragen. Die einzige Regeln hier unten waren schnell erklärt. Diebstahl und Wortbruch wurden mit dem Verlust der Zunge bzw. der Hände bestraft. Raufereien waren erlaubt und teilweise gute Sitte bei Tisch oder Bier. Sie könne sich frei im Thaig bewegen, nur die privaten Räumlichkeiten und die Schmelzen wären Tabu, ebenso die Waffenkammern. Die Zentralen Schmieden dürfe sie nach Belieben benutzen. Die anderen Werkstätten dürfte Sie besichtigen und bei den entsprechenden Familienmitglieder fragen, wenn Sie etwas benötigte. Die einzige Gegenleistung Azrim dafür verlangte, wäre das Sie ihm Abends, wenn Sie im Thaig wäre einige Geschichten aus der Welt dort draußen erzählte oder auch seine Fragen beantwortete.

Die Unterhaltung wurde nach dem Essen schnell beendet, als sich die Müdigkeit breit machte und Azrim verkündete, dass bald schon der nächste Tag anbrechen würde. Obwohl es unklar war, wie man hier unten Tageszeiten ablesen konnte.

Schließlich brachte Hakon Minea zu einem kleinem Haus am Haupthaus des Thaigs. Eigentlich war es eher ein Nebenanbau, der vom Haupthaus aus betreten werden konnte. Hakon reichte ihr ein Emblem , dass eine Axt auf einem Halbmond darstellte, und einen Schlüssel. Der Schlüssel öffnete die Tür zum Nebentrakt. Der Nebentrakt erwies sich als geräumige Wohnung. Vier Zimmer mit jeweils zwei betten, ein großer Wohnbereich mit Büchern, einer großen Sitzecke mit Bänken und Tischen, sowie einer kleinen Küche und einem Badezimmer. Naja eigentlich war es eher ein großes mit Wasser gefülltest Becken, dass im Boden eingelassen war und knapp an die 8 mal 8 Schritt maß. Über den Wohnbereich konnte man auf dem Hinterhof des Thaiges sehen, in dem etliche Werkstätten und Arbeitsplätze eingefasst waren. Auch ein weiterer Gang der in den Fels eingalssen war, aus dem heller Feuerschein leuchtete.

Hakon zeigte Minea die Zimmer.

"Such dir eins aus. Wir sind derzeit die einzigen Gäste. Das hier ist meins."

Er zeigte auf ein der verschlossenen Türen.

Anstatt die Tür zu öffnen, warf er den Mantel ab und hängte diesen an die Tür und machte sich auf den Weg ins Bad.


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21.01.2019 20:26
#164
Ni

Nachdem Hakon im Bad verschwunden war, wählte Minea ihr Zimmer. Es war gegenüber von Hakon und schien überaus geräumig zu sein. Sie konnte sich gar nicht daran erinnern, wann sie das letzte Mal alleine in einem Zimmer geschlafen hatte. In Astrakhan teilte sie ihr Zimmer mit Grigori, im Tempel mit den anderen Lehrlingen und in Wenzingen schlief stets eine Dienerin bei ihr.

Minea legte ihre Taschen ab und schlüpfte aus dem Reisemantel. Dann breitete sie die Arme aus und warf sich auf das Bett. Hier ließ es sich aushalten.

Väterchen Azrm war wirklich sehr freundlich gewesen und sie hoffte, dass sie keine groben Schnitzer begangen oder die Gastfreudschaft untergraben hatte. Sie hatte versucht ihm und auch allen anderen Familienmitglieder gegenüber offen und freundlich zu sein. Das Essen war wohl eher ein Gelage gewesen. Auf jeden Fall fühlte Minea sich vollgestopft, höflich hatte sie versucht von allem zumindest ein kleines Stück zu probieren. Sogar den Wein, der furchtbar gewesen war und ihren weinverwöhnten Gaumen zutiefst beleidigt hatte. Danach war sie jedoch schnell auf das starke Bier umgestiegen. Dieser Nugbraten dageen war tatsächlich gut gewesen, auch wenn bei Hakon eigentlich alles immer nach Hühnchen schmeckte.

Sie war Väterchen Azrim dankbar, dass er ihr einen Ansprechpartner zugewiesen hatte und eine Karte in Aussicht gestellt hatte. Dann würde sie morgen alles näher in Augenschein nehmen können. Vielleicht würde sie die Möglichkeit bekommen den Zwergen beim Schmieden zuzusehen. Auf jeden Fall hatte sie großes Interesse morgen etwas Neues zu entdecken.

Sobald Hakon fertig war im Bad, würde sie sich waschen und ein langes heißes Bad nehmen. Dann würde sie noch ein Kapitel lesen, meditieren und beten ehe sie zu Bett ging. Doch noch ehe sie ihren Plan fertig formuliert hatte, war sie bereits tief und fest eingeschlafen.

Als Hakon zurück aus dem Bad kam und zu seinem Zimmer ging, sah er Minea ausgestreckt auf einem der Betten liegen. Sie hatte es noch nicht mal geschafft ihre gesamte Reisekleidung auszuziehen und schlief tief und fest.


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22.01.2019 12:35
#165
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Als Hakon müde aus dem heißen dampfenden Bad trat, sah er Minea völlig erschöpft. schon im Bett liegen.

Grinsend schloss er leise die Tür.

War wohl doch sehr viel zu verarbeiten. Es würde wohl spannend werden die nächsten Tage

Hakon würde die Zeit nutzen und sich seiner Forschung widmen. Azrim hatte ihm erlaubt die Familienschmiede für seine Forschungen zu nutzen. Auch hatte er ihm immer wieder bei Fragen mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Sein Projekt entwickelte sich. Die ersten kleinen Erfolge hatten sich eingestellt und er war neugierig, wie der letzte Versuch sich schlagen würde. Aufgeregt zog er sich um und verschwand über den Hof zum Gang in der Felsenwand.

Der nächste Morgen brach schneller an, als man hätte vermuten können. Hier unten war der Rhytmus und das Zeitgefühl ein anderes.
Nach ungefähr 4 Stunden, nachdem die beiden Magier sich zurückgezogen hatten, erklang eine Glocke durch den Thaig. Laut und gleichmäßig. Nicht wie eine Alarmglocke. Lediglich 3 mal ertönte ein lautes sanftes Goooong.

Hakon hob den Kopf, als er die Glocke vernahm... Immer noch leuchteten die Augen, als er in der Schmiede das Metall in der Steinschale schmolz, auch wenn sie kleiner geworden waren und die Wanderung der letzten Tage ihren Tribut forderten.
Aber noch war er nicht fertig mit dem Schritt. Er musste er das Metall gießen und mischen...


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