Auf Lehrreise
#136
"Wenn ich ehrlich bin am Liebsten gar nicht," gab sie offen zu. "Aber ich weiß, dass das nicht geht, daher habe ich vor für eine Weile an die Frontlinie Nurien´s zu gehen. Ich glaube, dort finde ich am ehesten die Motivation und bin auch gezwungen zu handeln... Ich weiß, ihr würdet mich alle gerne mal kämpfen sehen, aber es ist wirklich nicht das, wonach ich strebe. Kann ich nicht einfach irgendwo einen netten kleinen Magierturm beziehen, abseits aller Wege und Menschen. Die Geister undich wären glücklich dort..."
Sie schien das Kämpfen wirklich nicht sonderlich zu mögen, aber zumindest kannte sie ihre Pflichten.
"Was für eine Siedlung ist das? Und an was forschst du dort? Und noch einmal, was bringst du mir bei? Abstand? Vertiefen wir die Energiehand? Bringst du mir noch andere Dinge bei?"
Sie war wie ein junger Welpen, der um ihn herumsprang und um mehr Wissen bettelte.
"Kann ich dir vor Ort etwas helfen? Dich unterstützen?"
#137

Hakon schüttelte den Kopf...
" Dann hättest du dich eher dem Grauen oder dem Schwarzen zuwenden sollen, liebe Minea... Wir beschützen den Kreislauf... Mit Wort , Mit Tat, und mit dem Kampf... Du wirst nicht darum herumkommen.
Du sollst ja nicht freudestrahlend in jedes Gefecht hüpfen, aber du solltest in der LAge sein, die Feinde in Grund und Boden stampfen zu können, wenn es nötig ist!"
"Die Siedlung, ich glaube Sie wird dir gefallen. Sehr geschäftig, sehr direkte Leute, nehmen kein Blatt vor den BA.... Mund und man kann eine Menge lernen... Und ich darf dort lernen und arbeiten. Lass dich überraschen."
Seine Schritte wurde strammer und die Sonne wanderte langsam aber sich auf den Horizont zu. Noch war die Dämmerung nicht angebrochen, aber schon in der Nähe.
"Abstand? Wirklich? Dass nennst du dir vom Leib halten? ... Zugegeben, wörtlich tut er genau das, aber das wäre doch Langweilig. Die Energiehand ist ein Anfang... Danach kommt der Arkane Bolzen und wenn du fleißig bist, kümmern wir uns vielleicht um die Schreckenshand. Und wenn ich Lust habe, zeige ich dir ein Werkzeug der Magie, dass sehr hilfreich ist, um Schabernack zu treiben oder schlimmeres."
#138
"Das weiß ich doch. Was ich damit sagen will, ist dass ich wohl nie ein so guter Schlachtenmagier werde wie Meister Brychan, Lady Niamh oder du. Aber ich werde es versuchen und vielleicht macht es ja irgendwann auch Spaß," erklärte sie. "Im Moment bin ich aber nicht wirklich nützlich, fürchte ich..."
Sie hatte es auf dem Fest der Drachen wirklich versucht, aber der Chaoskrieger war einfach zu viel für sie gewesen. Er war auf sie zugestürmt und sie wusste eigentlich nicht einmal, was genau passiert war. Das nächste woran sie sich erinnerte, war das MASH Lazarett und Amina. Ach und Kul, der ihr eine freie Behandlung zugesichert hatte auf seine Mitgliedskarte. Oder hatte sie das im Delirium zusammenphantasiert? Sie wusste es nicht mehr...
"Und ich bin der Grauen und der Schwarzen sehr zugeneigt, ebenso wie dem Rest des Kreislaufs. Gerne schütze ich diesen, aber ich glaube ich bin an anderer Stelle nützlicher als in der Schlachtreihe... Was die Zauber angeht, die du rausgesucht hast, bin ich gerne bereit diese zu lernen, aber ich muss mir meinen Mann mit weniger subtilen Mitteln vom Hals halten. Den Abstandzauber müsste er ja noch nicht einmal mitbekommen. Und eben um solche Zauber geht es mir. Ich will nicht, dass bestimmte Menschen sich in meiner Nähe aufhalten oder aufhalten wollen. Solche Dinge brauche ich. Der Zauber muss ihnen noch nicht einmal wehtun, wobei ich die gerne auch lerne, wenn du sie mir beibringst. Für Wenzingen bringen die mich aber nur in Schwierigkeiten. Ich sagte doch, dass ich gewissermaßen Besitz meines Mannes bin und ich würde ihn gerne von mir, meinem Zimmer und etwa einem Radius von 5m um mich herum fernhalten. Außerdem habe ich nicht vor diese Ehe zu vollziehen, aber in seinem Kopf muss es sich so anfühlen, als wäre es passiert. Kannst du mir immer noch helfen?"
Minea schien recht entschlossen zu sein, was ihren künftigen Ehemann anging.
"Hinsichtlich unseres Ziels - Was willst du den Leuten sagen, wer ich bin? Deine Assistentin?"
#139

" Du bist wer du bist. Meine Nichte, eine Schülerin unseres Hauses. Einfach Minea. Ich bin schließlich da , um von ihnen zu lernen, nicht um Sie zu belügen."
Er lächelte und überlegte.
" Und was den anderen Punkt angeht, kann ich dir natürlich den Abstand beibringen. Aber das ist nur ein Spruchzauber. Du musst ihn aufrecht erhalten und Sichtkontakt haben. Ich glaube es ist in dem Fall nicht dein Interesse , deinen Mann die ganze Zeit mit ausgestrecktem Arm von dir Fern zu halten. Das was du suchst, wirst du nicht mit einem Spruchzauber erledigen können. Aber lass uns mal überlegen. Du willst ihn von deinem Zimmer und deinen Sachen fernhalten.
Also brauchst du eine Art Bann, der nicht auffällt und nur auf eine bestimmte Person wirkt und auf einen Raum? Gut, dabei sollte es nicht auffallen, dass er nicht hineinkommt, am besten sogar soll er garn nicht merken, dass er nicht zu dir will....Kompliziert aber machbar, wenn auch nicht schnell. Es müsst eine Art Sperre sein, die gleichzeitig , den Geist des betroffenen so Manipuliert, dass er dort nicht hinein will, weil es nicht das ist was er sucht, oder noch besser ihm stattdessen etwas anderes suggeriert... Diese Kombination wird nicht einfach...."
Sein Blick blieb nicht auf Minea , sonder schweifte eher durch die Ferne...
"Feenstaub, Blut, Kreide, Alkohol.... Kristalle... Anker... Sigillen.... Eine Menge Arbeit..."
#140
Sie lächelte.
"Kreide habe ich, Alkohol auch, Kristalle sind kein Problem. Sigillen kann ich bestimmt organisieren, wenn ich mit einem so kompetenten Siegelmagier wie dir unterwegs bin. Vor der Arbeit scheue ich mich nicht. Welche Art von Anker brauchen wir und wessen Blut? Seins oder meins? Fehlt noch der Feenstaub... Und ja, er soll sich von mir fernhalten und da ich mich bewegen möchte, will ich das es überall funktioniert... Hakon, wenn er in der Hochzeitsnacht zu mir kommt und mich..."
Minea sprach nicht weiter.
"Ich schwöre dir beim Roten Vater, dass es der nächste Mann sein wird, den ich in meinem Haus töte. Ich werde mir doch noch den Mann aussuchen dürfen, mit dem ich Beischlaf vollziehe, oder nicht?"
Tatsächlich sie dieses Thema sehr zu beschäftigen.
#141

Hakon seufzte laut...
"Also das Ganze hinzubekommen, dass es beweglich wird... Ich glaube nicht, dass das in irgendeiner Form so einfach wird.... Wenn wir dein Zimmer als Rückzugsort vorbereitet bekommen, ist das schon ein riesiger Schritt und eine HErausforderung.
So ein Ritual für eine dauerhafte Vorkehrung, ist nicht mal ebend gemacht. Aber ich mache mir mal Gedanken dazu und arbeite was aus. Du solltest mir oder deinem Vater nur die Möglichkeit verschaffen, dass man daran arbeiten kann. So etwas bracuht ein paar Tage Vorbereitung, zumal auch die in die Sigillen und Glyphen in die Wände eingelassen werden müssen. Und vor allem auch versteckt werden müssen, gehe ich von aus."
Sein Blick ruhte in der Ferne...
"Und was die Hochzeitsnacht angeht, kenne ich die wenzigarischen Bräuche nicht, aber sie dürften sich nicht sonderlich von vielen anderen Unterscheiden. Also solltest wir uns was einfallen lassen, warum er so betrunken oder beschäftigt sein wird, dass er auf keine dummen Ideen kommt."
#142
"Ich sehe, du verstehst mich, aber ich werde mich nicht nur auf Alkohol verlassen... Meinst du, dass Serana uns vielleicht helfen würde? Vermutlich nicht, oder?"
Dann überlegte sie.
"Die Vorbereitung der Räume sollte kein Problem sein. Es ist immerhin mein Haus und vor unserer Hochzeit wird mein künftiger Ehemann nicht bei mir vorstellig werden dürfen. Wir hätten also das Schloss für uns, abgesehen von der Dienerschaft. Aber um die mache ich mir keine Gedanken. Meister Brychan war auch schon mal dort und kennt die Räumlichkeiten daher. Und ein Verstecken der Ritualsigillen wäre wirklich gut, aber egal was wir tun, es darf nicht auffällig sein... Ich möchte nur ungern deine und Meister Brychan´s Zeit mit diesen Dingen verschwenden. Ihr habt sicherlich besseres zu tun und möglicherweise könnte die Hochzeit in den Zeitraum des Festes der Drachen fallen, sehr zu meinem Leidwesen. Bekomme ich das nicht irgendwie alleine hin? Ach, und wenn wir nur den Raum schützen können, muss mein Abstandzauber bis dahin wirklich lupenrein sein, sonst wird es schwierig... Was den Hochzeitsbrau angeht, frag nicht. Aber ein blutiges Lacken werde ich noch hinkriegen und auch gerne aus dem Fenster hängen, wenn das alles ist..."
Sie grinste. Sicherlich war sie nicht die erste Frau in Wenzingen, die zu einer List griff, nur um ihrer Hochzeitsnacht zu entgehen.
#143

?Ich glaube du musst dir keine Gedanken darüber machen, ob du unsere Zeit verschwendest. Ich denke wir können durchaus selbst entscheiden, was wir tun wollen, oder was Verschwendung ist. Und ich bin mir nicht sicher, ob deine Grundlagen für diese dauerhafte spezialisierte Form, dein Anwesen oder Haus mit Magie zu belegen und zu verschleiern reichen. Daher denke ich werden wir das zusammen machen müssen. Aber es sollte machbar sein. Ich denke wir sollten das in absehbarer Zeit mit Brychan besprechen.?
Sein Gesicht zeichnete ein zufriedenes Lächeln.
Wieder ein spannendes Projekt mehr? Das würde trotzdem eine Herausforderung werden. Auch wenn er noch einiges in Sachen Anima auffrischen musste.
?Ach und ich an deiner Stelle würde einfach freundlich Serana fragen. Wenn du ihr die Situation erklärst, wird Sie dir garantiert helfen.?
Oder Sie vergiften? Manchmal war seine Verlobte ?
#144
"Wirklich? Ich hatte den Eindruck, sie würde mich nicht sonderlich mögen, aber unter diesen Umständen nehme ich alle Hilfe, die ich kriegen kann... Auch deine..."
Sie schien zu hadern, ob sie auch glücklich über Brychan´s Hilfe sein würde. Ihr Meister hatte bereits genug zu tun mit Astrakhan, Grigori, ihr und seinen eigenen Studien. Irgendwie hatte sie bei ihm immer das Gefühl ein Klotz am Bein zu sein, nicht zuletzt weil sie sich ihm als Lehrling förmlich aufgenötigt hatte, nur um nicht mehr zurück nach Wenzingen zu müssen.
Und so liefen sie noch eine Weile nebeneinander her. Es war gut, sich ausgesprochen zu haben. Und es fühlte sich gut an, so etwas wie einen Onkel zu haben. Sie wusste, dass Hakon auf sie aufpassen würde und das sie bis zu einem gewissen Grad auf ihn zählen konnte. Überschritt sie diesen Grad, würde er sich wohl mit Lady Niamh oder Meister Brychan unterhalten müssen, aber für den jetzigen Zeitpunkt schien ihre Beweggründe bei ihm sicher zu sein. Und es war nichts, was die anderen Magier nicht schon gewusst hätte.
#145

Die Gespräche verstummten nach einiger Plauderei und der Marsch forderte seinen Tribut? Die Sonne brütete noch immer den Nachmittag bis in den späten Abend hinein, bis sie langsam am Horizont verschwand. Erst kurz nach Einbruch der Dunkelheit erreichten die beiden die kleine Oase? Was man so als Oase bezeichnete? vielmehr bestand das Wasserloch aus einem umrandeten Felskreis. Scheinbar schien sich hier unter dem Sand Fels zu befinden und eine kleine Quelle? Nur wenige Pflanzen hatten es geschafft hier zu gedeihen und störten kaum das Bild der Wüste.
Hakon stellte einen Kristall am Rande des Wassers auf und breitete seine Decke aus. Die Temperatur war schon rapide gefallen und es wurde frisch?
Die Nacht über würden sie wohl im freien verbringen müssen. Es hatte jedoch den Vorteil, dass man den Sand unter einer Decke bequem formen konnte.
Im Licht und der leichten Wärme des Kristalls dauerte es doch nicht allzu lange, bis man einschlief. Und die nächsten zwei Tage würden durchaus noch anstrengender, da ganze Tagesmärsche anstanden.
Der nächste Morgen kam viel zu früh. Die Sonne stand schon sehr zeitig am Horizont und die strahlen bahnten sich unter die ungeschützten Augenlieder?
Nach einem kleinem Frühstück, der Morgenwäschen, einem kleinen Test der Energiehand, drängte Hakon zum Marsch?
Trostlose Wüste und unendliche Sand waren neben einem gelegentlichen aufblitzen eines Fühlers oder einer Flossen eines Blutteufels im Sand, das eintönige Bild.
Die Blutteufel waren Aasfresser, die unter dem Sand lebten. Grundlegend waren sie keine Gefahr, die man sonderlich ernst nehmen musste in der Wüste, außer es war Sommer? Dann bildeten sie Formen von Rudeln und gingen auf die Jagd? Hakon hatte bisher noch nicht herausbekommen, ob es daran lag, dass Sie hier ihren Jahresvorrat an Nahrung suchten oder ob es etwas anderes wie das Paarungsverhalten oder etwas noch ganz anders war.
Der Marsch zog sich eintönig lang? Die Hitze schmorrte die Köpfe und man hatte kaum Lust groß zu denken oder sich zu unterhalten. Auch wenn der Magier es zu genießen schien.
Nur langsam kamen Sie gefühlt vorran und die Bergkette am Horizont wurde nur langsam größer?
Zwei weitere Nächte in der Wüste an ähnlichen Wasserlöchern, wie das erste, waren nötig um am dritten Tag die ersten Ausläufer der Bergkette zu erreichen? Der felsige Untergrund wurde häufiger und am frühen Abend erreichten sie die Felskannte. Das Gebirge ragte vor beiden auf und erst jetzt wurde die Schlucht, die das Gebirge spaltete wirklich sichtbar?
Hakon hielt direkt darauf zu und führte sie beide darauf zu.
Schließlich erreichten die beiden Magier den Platz vor der Schlucht. Er war ein versandeter gepflasterter Platz, der von einem Tor und zwei Türmen überblickt wurde. Die Architektur war nur wenig verspielt, eher auf eine eher rudimentäre Art. Der Baustil war doch auf Stabilität ausgelegt und vor allem wirkte es dauerhaft. Alle Wehranlagen schmiegten sich in die Umgebung ein. Es gab keine sichtbare Bruchkannte von Fels und Mauer oder Turm?. Auf dem Platz waren nur wenige Personen zu sehen. Es schien als wäre eine Karawane von Einheimischen das Tor zur Schlucht zu passieren.
Als sie den Platz überquerten und sich dem Tor näherten, sahen sie , wie die kleinen Wachen die Ware der Karawane kontrollierten.
Es waren am Tor nicht viele Wachen sichtbar. Gerade mal 2 die die Ware kontrollierten und zwei die Händler im Auge behielten.
Nachdem sich Hakon davon überzeugt hatte, dass Sie nichts zu verzollen hätte, traten Sie ans Tor.
Sie mussten nur kurz warten, bis Sie schnell von den bärtigen kleinen Wachen durchgewunken wurde.
Und so konnte sie die Zwergen Siedlung betreten. Direkt hinter dem Tor befanden sich die ersten Häuser? Aus dem Stein geschlagen und mit Schildern ausgewiesen? Es bestand hauptsächlich aus Herbergen und Händlern, die sich, wie Hakon erzählte durch die komplette Schlucht oder eher den Pass durchs Gebirge zogen.
Die Siedlung wirkte auf den ersten Blick nicht groß, bis ihr Blick in die Schlucht reichte?. Die Häuser und Gebäude zogen sich durch die Schlucht, an den Bruchkanten der Berge hoch und in den Berg hinein.
Die Straße schlängelte sich am der Bruchkante entlang und gab auch einen Blick in die Tiefe der Schlucht Preis. Sie zog sich weiter in die Tiefe und schien von unten zu leuchten. Hakon zeigte Minea, wo dieses leuchten herkam? vor langer Zeit schien hier ein Vulkan gewesen zu sein, der den Berg gesprengt hatte. Bis heute gab es kleine Flüsse aus Feuer, die aus dieser Wunde bluteten und sich durch die Stadt zogen und schließlich die Schlucht füllten?.
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#146
Minea schien die Tage in der Wüste erstaunlich gut weggesteckt zu haben. Vielleicht war sie nicht ausschließlich das kleine Püppchen, was sie oft vorgab zu sein oder von dem sie hoffte, die Leute es glauben würden. Es war offensichtlich, dass sie sie Wüste nicht mochte, aber sie sagte nichts. Sie quengelte nicht, beschwerte sich nicht über die Hitze oder den Sand, der wirklich überall zu sein schien. Sie hoffte lediglich inständig endlich ein Bad nehmen und ihre Kleidung wechseln zu können. Hin und wieder starrte sie in die Weite der öden Wüste hinaus und erklärte dann etwas über die Geister der Ödnis, ausgedorrte Tote von denen nicht mehr als Knochen übrig geblieben waren, meist noch nicht einmal das. Aber das war das einzige wirkliche Geplauder, das sie in der Hitze aufrecht erhielt, sonst versuchte sie noch immer den Schmerz in ihrem Bein und ihrem Rücken zu unterdrücken. Aber auch das erwähnte sie kaum, sondern versuchte die Zähne zusammenzubeißen.
Als sie die Stadt der Zwerge erreichten, staunte sie nicht schlecht und folgte Hakon durch die Anlagen. Alles schien recht nüchtern und gradlinig zu sein und das war auf eine groteske Art und Weise schön. Die Tiefe der Schlucht war erschreckend und atemberaubend zugleich. Minea betrachtete sie voll Ehrfurcht und freute sich bereits darauf, was sie sonst noch alles entdecken würde.
#147

Hakon führte sie beide den Hauptweg entlang. Immer wieder überquerten sie schwere große Steinbrücken, die über kleine Rinnsale oder kleine Bäche aus flüssigen Feuer führten.
Die Zwerge hingegen der langläufigen Meinung, waren weder grimmig noch rau. Die Händler waren ungemein aufgeschlossen und geschäftstüchtig und selbst die Wachen grüßten oder nickten im Vorbeigehen. Aber der direkte Tonfall, blieb für das Volk typisch. Direkt.
Auf der rechten Seite des Hauptweges, am Berg waren die Häuser eingelassen und mit Straßenständen gefüllt. Hier war der Pass an dem sich die Händler und Verkaufsläden der Schmieden niedergelassen hatten und sich den Reisenden anpriesen. Da es bereits draußen dämmerte, war die nach oben hin fast geschlossene Schlucht fast nur von Schein der Lampen und des Feuers beleuchtet und dämpfte alles in ein rotes schummriges Licht.
Die Stände und Händler hatten fast alles, was das Herz begehrte. Von Fleisch, über Früchte hinzu den vielen Stein und Edelsteinhändler, den Erzhändler oder den Brauhäusern. Ebenfalls Werkzeughändler und auch Pilzhändler waren dazwischen und auch eine recht große Auswahl an Stoffen. Nur war in dem Bild, das klischeehafte Waffen und Rüstangebot, nicht vorhanden.
Nach einer guten halben Stunde Marsch, lenkte Hakon auf eine Brücke über die große Schlucht zu. Auf der anderen Seite ragten mehrere Etagen oder auch Balkone hinauf, auf denen die Häuser und Werkstätten ihr Platz fanden. Zumindest war der Lärm von Hämmern und die Schlote recht eindeutig. Hakon erklärte ihr, dass diese Schlucht nur ein Teil der eigentlichen Stadt war. Die hier ansässigen Werkstätten und Händler und Bewohner waren nur für den Handel hier angesiedelt. Die eigentlichen Schmelzen und Clanfestungen lägen tiefer von hier aus im Gebirge und bildeten ein Netz aus Befestigungen um die Pilzfarmen, die Minen und den Ältestenrat.
#148
Minea zeigte ausgesproches Interesse an den Waren und blickte sich sorgfältig um. Sie schien ein gutes Gespür für Qualität zu haben, kaufte aber nichts. Zum Einen wusste sie nicht, wie lange Hakon sich auf dem Markt aufhalten wollte und sie ausreichend Zeit hätte alles zu ihrer eigenen Zufriedenheit zu prüfen und zu vergleichen und zum Zweiten, wusste sie nicht ob und wo sie hier unterkommen würden.
Es war erstaunlich angenehm nach 4 Tagen Wüste endlich wieder Mensche zu sehen, auch wenn Minea die Stille sehr genossen zu haben schien. Sie folgte Hakon, ließ sich leiten und sich alles erklären. Generell schien sie recht aufgeräumter Stimmung zu sein und lächelte auffallend viel. Das Gespräch der Beiden schien den Knoten tatsächlich zum Platzen gebracht zu haben.
#149

Hakon dachte über Minea nach und wieviel er ihr hier wirklich zeigen wollte... Nicht das er einem Hausmitglied misstraute... aber allen traute er von Natur aus nicht...
Und seine Forschungen zum Glauben und vor allem zu den Hauszaubern? Er konnte sich einfach nicht einigen... Seine Gutmütigkeit und Gemeinschaftssinn rebellierten zusammen gegen die Erfahrungen und die schmerzhaft erlernte Paranoia.
Es ärgerte ihn irgendwo, jetzt wo ein wenig wirkliche Vertrauen sich aufzubauen schien... Aber jemand hatte ihm vertraut und das nicht ohne Grund...
Trotzdem würde er ihr einen Schubs zum Verständnis mitgeben... Wenn sich die Gelegenheit ergab.
"Siehst du da vorne die Ebenen bzw. die Balkone?"
Er zeigte auf die drei untersten Ebenen auf der gegenüberliegenden Seite. Viele dich gedrängte Häuser und Gebäude waren dort eingelassen. Rauch und Staub schien darüber zu hängen und machten einen tieferen Einblick unmöglich.
Und doch wirkten die unteren Ebenen irgendiwe heruntergekommen? Düster? ...
"Das sind die Staubebenen.Dort solltest du nicht alleine herumstromern, wenn du länger hierbleiben möchtest. Das ist Karta-Gebiet."
#150
Minea nickte.
"Was bedeutet Karta- Gebiet" Erkundigte sie sich interessiert. Ihre Augen strahlten, wie die eines kleinen Mädchens. Es war offensichtlich höchstes Zeit gewesen, dass sie etwas Ablenkung, abseits des regulären Lehrpensums, bekam.
Ständig lief sie regelrecht übermütig von einer Seite zur anderen und fragte Hakon Löcher in den Bauch. Minea konnte tatsächlich eine sehr charmante Begleitung sein, wenn sie wollte.
"Wohin gehen wir weiter? Was machen wir dort?"
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